rGFK goes Trailer

Energie- und Ressourceneinsparung im Sinne des Klimaschutzes erfordern, dass Abfälle und Produktionsrückstände aus der glasfaserverstärkten Kunststoffproduktion einer Wiederverwendung zugeführt und nicht umweltschädlich und kostenintensiv deponiert bzw. verbrannt werden. In den kommenden Jahren werden tausende ausgediente Windräder stillgelegt. Während die Fundamente, Türme und Gondeln gut recycelt werden können, gibt es für die Flügel noch keine überzeugende Lösung, hier besteht großer Forschungsbedarf nach einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verwertung. Genau hier setzt das Projekt "rGFK goes Trailer" an. Mittels einer durchgängigen Prozesskette von der Evaluierung und Berechnung der zu recycelnden Materialien über die Aufbereitung, Matrixentwicklung und Tests bis hin zur Umsetzung in neue innovative Sandwichstrukturen und einer begleitenden LCA Betrachtung wird der neue Werkstoff und seine Anwendung grundlegend erforscht!

Ziel ist es, glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) und auch Gummipartikeln aus Altreifen ein zweites und drittes nachhaltiges Leben zu geben. Aus den bisherigen Problemstoffen wird eine neue leichtere Sandwichplattenlösung entwickelt, die den Ressourcen- und Energieverbrauch in der Gütermobilität verringert und gleichzeitig die Versorgungssicherheit in der Mobilitätsbranche durch die Erforschung und Entwicklung eines neuen Materials aus Österreich für die Zukunft garantiert. Zusätzlich soll in dem Projekt untersucht werden, wie eine intelligente Sensorik in der Struktur mitverbaut werden kann, die den Betreibern der Trailer Informationen über die Lastverteilung beziehungsweise den Ladezustand liefert.

Leichtbau mit einem vorerst inhomogenen Recyclingmaterial würde ohne gesamtheitliche Betrachtung nicht funktionieren, daher wird im Projekt die Materialforschung und die Entwicklung einer neuen Sandwichkonstruktion, die an das Material angepasst wird, in das Design der Unterkonstruktion des Trailers eingebettet. Diese integrative Optimierung des Gesamtsystems wird durch innovative Simulationsansätzen von der Werkstoffebene bis zum Trailer unterstützt. Ziel ist es, bei gleichen mechanischen Festigkeiten im Vergleich zu den derzeit verwendeten Siebdruckplatten, eine um 25% leichtere Plattenstruktur aus rGFK zu entwickeln. Das entstehende Material soll sich nach Jahren der Nutzung wieder schreddern und wieder zu einem Leichtbauwerkstoff für ähnliche Anwendungen oder z.B. Verkleidungsteile im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft verpressen lassen. Zusätzlich wird in die entwickelte Deckschicht Altgummigranulat zur Erhöhung der Sicherheit integriert, da dieses Granulat bei Abnutzung immer wieder an der Oberfläche hervortritt und somit eine dauerhaft rutschhemmende Oberfläche garantiert.

Um die Kreislauffähigkeit der neuen Sandwichplatten zu garantieren, werden diese mittels kryogenem Mahlverfahren zerkleinert und die einzelnen Bestandteile aufgetrennt und so wieder in den Produktkreislauf zurückgeführt. Über eine sorgfältig durchgeführte LCA soll die daraus resultierende CO2-Einsparung nachgewiesen werden.