KryoReIF

Kryogenes Recycling von wertvollen, industriell unzureichend genutzten Materialien als industrielle Forschung

Die Rezyklierbarkeit eines Materials ist nur so gut, wie die verwendeten Bestandteile sortenrein und sauber getrennt werden können. Im Projekt KryoReIF wird an einer neuen Variante der Aufbereitung von Werkstoffverbunden durch kryogene Vermahlung gearbeitet. Beim Projektpartner SYNRON wurde ein Verfahren patentiert, das auf der Versprödung der Komponenten durch flüssigen Stickstoff ( 196 °C bei Normaldruck) basiert. Durch die verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten lassen sich zusammengefügte Materialien bis zu einer gewünschten Feinheit durch Reib- und Druckeinwirkung in einer Trommel zerkleinern. Entstehen dabei unterschiedlichen Feinheiten können die Fraktionen mittels Sieben sortenrein voneinander getrennt und ohne Qualitätseinbußen wiederverwerten werden. Ist ein Dichteunterschied vorhanden, kann mittels Schwimm-Sink Verfahren weiter getrennt werden. Dadurch können wertvolle Rohstoffe energieeffizient rückgewonnen und die Produktionskosten gesenkt werden. Außerdem werden ansonsten notwendige chemische oder thermische Prozesse zur Trennung vermieden.

Die Vorteile für die Kreislaufwirtschaft werden an zwei beispielhaft gewählten Sorten von Kunststoffverbunden (z.B.: Mehrschichtfolien – evaluiert von TCKT) und Metallabfällen (v.a. Kühlschmierstoff-Emulsion-verschmutzte Späne – evaluiert vom Projektpartner LKR) gezeigt. Diese synergetische Erforschung des Kryo-Recyclingverfahrens zur Nutzung von Industrieabfällen und End-of-Life-Abfällen erfolgt Werkstoff- und branchenübergreifend. Nicht nur die physikalische Auftrennung mit der Versuchsanlage bei SYNRON, sondern auch die Recyclingfähigkeit der kryogen getrennten/gereinigten Hauptanteile werden im Labormaßstab für eine Metall- und eine Kunststoff- Sorte durch LKR bzw. TCKT gezeigt. Weitere Orientierungsversuche an ausgewählten End-of-Life/Post-Consumer-Abfallsorten aus verschiedenen Branchen ergänzen den Forschungsumfang.