CREAToR

Polybromierte Substanzen, wie HBCD, PBBs und PBDEs haben eine hervorragende flammhemmende Wirkung und wurden über viele Jahre hinweg in verschiedenen industriellen Produkten eingesetzt. Hauptsächlich wurden diese Flammhemmer in polystyrolbasierten Kunststoffen, wie PS, EPS, XPS und ABS verwendet, welche als Dämmmaterialien für den Bau, Verpackungsmaterialien oder in Elektroanwendungen verkauft wurden. Mittlerweile ist die umweltschädliche Wirkung dieser polybromierten Flammschutzmittel bekannt, den sie gelten als persistente, also in der Umwelt schwer abbaubare, organische Schadstoffe (POP), welche auf EU Ebene verboten wurden. Dies stellt ein Problem für die sich immer weiter entwickelnde Kreislaufwirtschaft dar, bei welcher das Kunststoffrecycling eine wesentliche Rolle spielt. Bevor alte Baustoffe und Elektronikartikel nun recycelt werden können, müssen zuvor die problematischen Flammschutzmittel entfernt werden.

Im Konsortium des EU Projekts CREAToR ist die gesamte Prozesskette entlang des Recyclingvorganges abgebildet. So wird anfallender Abfall aus der Bau-, Elektronik- und Aeronautikindustrie gesammelt, aufbereitet und mit neusten Methoden detektiert und separiert. So kann die brombelastete Fraktion über NIR und LIBS (Laser-induced-breakdown-spectroscopy) identifiziert werden und vom nicht-belasteten Abfallstrom abgetrennt werden. Eine Aufbereitung der kontaminierten Fraktion erfolgt im Anschluss über neuste Technologien in der extraktiven Extrusion, wobei die bromierten Substanzen mit Schleppmitteln wie überkritisches CO2 und NADES ionische Flüssigkeiten entfernt werden sollen. Im Anschluss kann das aufgereinigte Material für neue Anwendungen modifiziert und re-granuliert werden.

Das TCKT wirkt in diesem ehrgeizigen Projekt in den verschiedenen Arbeitspaketen mit und beschäftigt sich mit der analytischen Bestimmung des Restbromgehalts in den Rezyklaten, sowie mit der Modifizierung der recycelten Kunststoffe zur Herstellung neuer, hochwertiger Produkte. Das Projekt wird von der EU über das Programm Horizon2020 unterstützt. Nähere Informationen finden sich unter https://www.creatorproject.eu